Wir hatten schönes Osterwetter und viele freuten sich auf vier Urlaubstage. Für pflegende Angehörige und auch für manche MSA Betroffenen war es eine ganz andere Erfahrung.
Es ist schon ein größerer organisatorischer Aufwand und manchmal auch eine logistische Herausforderung so ein verlängertes Wochenende. Der Pflegedienst kommt nicht oder schickt andere Mitarbeiter:innen und der Hausarzt ist nicht erreichbar, weil die Praxis Urlaub macht.
Alles nicht so schlimm?! Wäre da nicht der kleine Anspruch und ein wenig Sehnsucht Ostern zu zelebrieren, auch wenn es nur ein bisschen ist. Ein paar Osterhasen hier, einige Ostereier dort und die Tischdeko, nicht zu vergessen das Essen.
Der Anspruch an sich, an andere und der Wunsch ein schönes Wochenende zusammen, gemeinsam zu verbringen. War ja früher auch möglich, da ist man sogar verreist. Nur jetzt ist der Aufwand viel, viel größer und meist ist die eigene Erschöpfung ein Hindernis.
Wie auch immer Ostern ist geschafft.
Geändert hat sich nix und Sommer-, Urlaub-, Feier-Tage kommen näher. Wäre, ja wäre da nicht diese Erkrankung, die wie ein Elefant im Porzellanladen den Raum einnimmt. Ignorieren geht nicht und so wie früher geht auch nicht. Dabei kann ein solcher Elefant auch was gutes haben.
Mal überlegen wie Lebensqualität geschaffen werden kann – und zwar für alle!
Was ist (noch) möglich, wo gibt es verlässliche Hilfe und wie können Erkrankte, Familie und Angehörige Glücksmomente mit Glücksgefühlen zusammen erleben. Zeitlich planen, flexible reagieren ist das Gebot. Auch mal spontan, den Moment einfangen.
Kleine Dinge in den Alltag aufnehmen. Mal die Lieblings-CD abspielen, zärtlich die Wangen berühren, kuscheln. Die Augen schließen und den Duft der Berge oder des Wassers auf sich wirken lassen. Ein wenig Kind sein, die Luft anhalten, gemeinsam lächeln oder herzhaft lachen.
Der Elefant im Raum ist dann nicht mehr so grau, sondern bunter, freundlicher, menschlicher…