Die orthostatische (lageabhängige) Hypotonie, auch als posturale Hypotonie bezeichnet, ist eine Form des niedrigen Blutdrucks. Beim Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position fällt der Blutdruck plötzlich ab und kann Schwindel, Benommenheit und sogar Ohnmacht verursachen.
So äußert sich Hypotonie bei MSA:
Bei MSA wird das autonome Nervensystem, das den Blutdruck kontrolliert, zunehmend geschädigt. Dies führt zu einem erheblichen Blutdruckabfall beim Stehen und verursacht Symptome wie Schwindel, Benommenheit und Ohnmacht.
Worauf Patienten und Betreuer achten sollten:
- Schwindel oder Benommenheit beim Stehen
- Ohnmachtsanfälle
- Verschwommene Sicht oder Schwindelgefühl
- Notwendigkeit, sich sofort hinzusetzen oder hinzulegen, um einen Sturz zu vermeiden
Mögliche Behandlungsoptionen:
MSA ist bekanntlich eine seltene Erkrankung und erfordert eine individuelle Anpassung. Jeder einzelne MSA Patient muss genau betrachtet werden. Therapeutische Maßnahmen können sich gegenseitig beeinflussen und müssen mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
Die folgenden Informationen dienen als allgemeine Anhaltspunkte und ersetzen keinen ärztlichen Rat. Jede therapeutische Entscheidung sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.
„SPRICH IMMER MIT DER BEHANDELNDEN ÄRZTIN ODER DEM BEHANDELNDEN ARZT ÜBER DAS INDIVIDUELLE NUTZEN-/RISIKOVERHÄLTNIS BEVOR DU DIESES SYMPTOM BEHANDELST.“
Für ein Gespräch mit deinem behandelnden Arzt oder Ärztin kannst du diese möglichen Maßnahmen ansprechen:Mögliche Behandlungen oder Linderung:
„Die folgenden Informationen sind nicht als Ersatz für ärztlichen Rat gedacht. Sprich immer mit deinem Arzt, bevor du deine Behandlung änderst, besonders bei Medikamenten.“
- Medikamente: Fludrocortison, Midodrin und andere Medikamente können helfen, den Blutdruck zu kontrollieren. Ob eine medikamentöse Behandlung sinnvoll ist, kann eine ärztliche Beratung klären.
- Lebensstil ändern: Eine erhöhte Salzaufnahme, das Tragen von Kompressionsstrümpfen und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr können helfen, die Symptome zu kontrollieren.
- Physiotherapie: Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts und der Kraft können das Risiko von Stürzen verringern.
Wer könnte helfen:
- Neurologe: Ein Spezialist für MSA kann bei der Behandlung der orthostatischen Hypotonie helfen.
- Kardiologe: Zur Behandlung von Blutdruck und Herzproblemen.
- Physiotherapeuten: Für Übungen und Strategien zur Verbesserung des Gleichgewichts und zur Vermeidung von Stürzen.
Je nach Standort kann der passende Ansprechpartner variieren. In den meisten Fällen ist jedoch ein Neurologe der geeignete Ansprechpartner.
Die ärztliche Perspektive
Multisystematrophie (MSA) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die sich durch eine heterogene klinische Präsentation auszeichnet. Diese Heterogenität stellt selbst erfahrene Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal vor erhebliche Herausforderungen bei der Entscheidungsfindung bezüglich der adäquaten therapeutischen Intervention. Jede Behandlung muss individuell angepasst werden, da Maßnahmen zur Linderung eines Symptoms unerwünschte Auswirkungen auf andere Symptome haben können.
Therapeutische Maßnahmen sollten stets individuell mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Aufgrund der individuellen Variabilität von MSA sind pauschale Angaben nicht möglich. Sie müssen sich an den jeweiligen Fachinformationen und dem individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnis orientieren.
Für die sichere und angepasste Behandlung sollten Patient:innen und Angehörige insbesondere mit Neurolog:innen Rücksprache halten.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die therapeutische Entscheidungsfindung komplex ist und die Behandlung von MSA-Symptomen eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken erfordert.