Dysphagie bezieht sich auf Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken, die zu Erstickung, Aspiration und Unterernährung führen können.
So äußert sich Dysphagie bei MSA:
Bei MSA tritt die Dysphagie aufgrund der Degeneration von Hirnarealen auf, die die am Schlucken beteiligten Muskeln steuern. Dies kann zu Erstickungsanfällen, zum Verschlucken von Nahrung oder Flüssigkeiten und zu Schwierigkeiten beim Essen führen.
Worauf Patienten und Betreuer achten sollten:
- Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken von Lebensmitteln und Flüssigkeiten
- Husten oder Verschlucken beim Essen oder Trinken
- Aufstoßen von Nahrung
- Häufige Infektionen der Atemwege oder Lungenentzündung
Mögliche Behandlungsoptionen:
MSA ist bekanntlich eine seltene Erkrankung und erfordert eine individuelle Anpassung. Jeder einzelne MSA Patient muss genau betrachtet werden. Therapeutische Maßnahmen können sich gegenseitig beeinflussen und müssen mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
Die folgenden Informationen dienen als allgemeine Anhaltspunkte und ersetzen keinen ärztlichen Rat. Jede therapeutische Entscheidung sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.
„SPRICH IMMER MIT DER BEHANDELNDEN ÄRZTIN ODER DEM BEHANDELNDEN ARZT ÜBER DAS INDIVIDUELLE NUTZEN-/RISIKOVERHÄLTNIS BEVOR DU DIESES SYMPTOM BEHANDELST.“
Für ein Gespräch mit deinem behandelnden Arzt oder Ärztin kannst du diese möglichen Maßnahmen ansprechen:
- Schlucktherapie: Zusammenarbeit mit einem Sprachtherapeuten zur Verbesserung der Schlucktechniken und -übungen.
- Ernährungsumstellung: Umstellung auf weichere Nahrungsmittel und angedickte Flüssigkeiten können das Aspirationsrisiko verringern.
- Ernährungssonden: In schweren Fällen kann eine Magensonde erforderlich sein, um eine ausreichende Nahrungsaufnahme zu gewährleisten.
Wer könnte helfen:
- Logopäde und Sprachtherapeut: Für Schlucktherapie und Schlucktechniken.
- Ernährungsberaterin: Für Ernährungsempfehlungen und -anpassungen.
- Neurologe: Für die allgemeine Behandlung von MSA und Dysphagie-bezogenen Symptomen.
Je nach Standort kann der passende Ansprechpartner variieren. In den meisten Fällen ist jedoch ein Neurologe der geeignete Ansprechpartner.
Die ärztliche Perspektive
Multisystematrophie (MSA) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die sich durch eine heterogene klinische Präsentation auszeichnet. Diese Heterogenität stellt selbst erfahrene Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal vor erhebliche Herausforderungen bei der Entscheidungsfindung bezüglich der adäquaten therapeutischen Intervention. Jede Behandlung muss individuell angepasst werden, da Maßnahmen zur Linderung eines Symptoms unerwünschte Auswirkungen auf andere Symptome haben können.
Therapeutische Maßnahmen sollten stets individuell mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Aufgrund der individuellen Variabilität von MSA sind pauschale Angaben nicht möglich. Sie müssen sich an den jeweiligen Fachinformationen, Beipackzetteln sowie dem individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnis orientieren.
Für die sichere und angepasste Behandlung sollten Patient:innen und Angehörige insbesondere mit Neurolog:innen Rücksprache halten.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die therapeutische Entscheidungsfindung komplex ist und die Behandlung von MSA-Symptomen eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken erfordert.