Veränderungen in Sprache und Stimme beziehen sich auf Veränderungen in der Klarheit, Lautstärke und Qualität der Sprache, die oft zu Schwierigkeiten in der Kommunikation führen.
So äußert sie sich Sprach- und Stimmveränderungen bei MSA:
Bei Menschen mit MSA treten häufig verschiedene Sprachprobleme auf, wie z. B. undeutliches Sprechen, eine leise oder weiche Stimme und Schwierigkeiten bei der Artikulation von Wörtern. Häufige Merkmale sind eine raue Stimme, ungenaue Konsonanten, ein langsames Sprechtempo und übermäßige Tonhöhenschwankungen.
Studien zeigen, dass sowohl MSA-C als auch MSA-P ähnliche Sprachstörungen aufweisen können. Bei MSA-P-Patienten sind die Beeinträchtigungen in der Regel stärker ausgeprägt, während bei MSA-C-Patienten die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass die Stimme vollständig versagt (Aphonie) und sie verstummen.
Worauf Patienten und Betreuer achten sollten:
- Undeutliche oder nuschelnde Sprache
- Weiche, schwache oder heisere Stimme
- Schwierigkeiten, Wörter auszusprechen oder verstanden zu werden
- Sprache, die zunehmend schwieriger zu verstehen ist
- Unregelmäßiges Sprechtempo oder Pausen beim Sprechen
- Stimmbrüche oder hörbares Einatmen während des Sprechens
Mögliche Behandlungsoptionen:
MSA ist bekanntlich eine seltene Erkrankung und erfordert eine individuelle Anpassung. Jeder einzelne MSA Patient muss genau betrachtet werden. Therapeutische Maßnahmen können sich gegenseitig beeinflussen und müssen mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
Die folgenden Informationen dienen als allgemeine Anhaltspunkte und ersetzen keinen ärztlichen Rat. Jede therapeutische Entscheidung sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.
„SPRICH IMMER MIT DER BEHANDELNDEN ÄRZTIN ODER DEM BEHANDELNDEN ARZT ÜBER DAS INDIVIDUELLE NUTZEN-/RISIKOVERHÄLTNIS BEVOR DU DIESES SYMPTOM BEHANDELST.“
Für ein Gespräch mit deinem behandelnden Arzt oder Ärztin kannst du diese möglichen Maßnahmen ansprechen:
- Sprachtherapie: Die Zusammenarbeit mit einem Sprachtherapeuten kann helfen, die Artikulation, das Sprachvolumen und die allgemeinen Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern.
- Kommunikationshilfsmittel: Verwendung von Geräten wie Sprachverstärkern oder Text-to-Speech-Apps zur Unterstützung der Kommunikation.
- Stimmübungen: Regelmäßige Übungen zur Stärkung der Stimme und zur Verbesserung der Klarheit.
Wer könnte helfen:
- Neurologe: Für die allgemeine Behandlung von MSA und damit verbundenen Sprachsymptomen.
- Logopäde: Für Übungen und Strategien zur Verbesserung von Sprache und Kommunikation.
- Ergotherapeutin: Für Hilfsmittel und Strategien zur Unterstützung der Kommunikation.
Je nach Standort kann der passende Ansprechpartner variieren. In den meisten Fällen ist jedoch ein Neurologe der geeignete Ansprechpartner.
Die ärztliche Perspektive
Multisystematrophie (MSA) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die sich durch motorische Symptome in Form von Parkinsonismus (MSA-P) und/oder zerebellärer Ataxie (MSA-C) mit autonomen Störungen auszeichnet. Sprach- und Stimmveränderungen treten bei MSA häufig auf und beeinträchtigen die Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen erheblich. Untersuchungen zufolge weisen sowohl MSA-P als auch MSA-C ähnliche Sprachstörungen auf. Bei der MSA-C- Form besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten ihre Stimme vollständig verlieren (Aphonie) und verstummen. Eine detaillierte Sprachanalyse kann Biomarker für die Differenzialdiagnose zwischen MSA, PD und PSP liefern und zur Unterscheidung der MSA-Subtypen beitragen.
Patienten mit MSA-P zeigen häufig Merkmale wie raue Stimme, unpräzise Konsonanten und langsames Sprechtempo, während MSA-C-Patienten Merkmale wie verlängerte Phoneme und hörbare Einatmungen zeigen. Die Identifizierung spezifischer Sprachstörungen sowie die Kooperation mit Fachärzten können dazu beitragen, gezielte Interventionen zu entwickeln und die Betreuung zu optimieren.
Selbst erfahrene Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal stehen vor erhebliche Herausforderungen bei der Entscheidungsfindung bezüglich der adäquaten therapeutischen Intervention. Jede Behandlung muss individuell angepasst werden, da Maßnahmen zur Linderung eines Symptoms unerwünschte Auswirkungen auf andere Symptome haben können.
Therapeutische Maßnahmen sollten stets individuell mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Aufgrund der individuellen Variabilität von MSA sind pauschale Angaben nicht möglich. Sie müssen sich an den jeweiligen Fachinformationen und dem individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnis orientieren.
Für die sichere und angepasste Behandlung sollten Patient:innen und Angehörige insbesondere mit Neurolog:innen Rücksprache halten.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die therapeutische Entscheidungsfindung komplex ist und die Behandlung von MSA-Symptomen eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken erfordert.