Langsame Bewegung oder Bradykinese (Bradykinesie) ist eine Verlangsamung der gewollten Bewegungen, die es schwierig macht, Routineaufgaben schnell auszuführen. Damit sind zum Beispiel Bewegungen wie Lächeln, Sprechen, Nicken, Aufstehen, Greifen und Drehen gemeint.
So äußert sich Bradykinese bei MSA:
Bei MSA tritt Bradykinese aufgrund der fortschreitenden Degeneration der motorischen Bahnen im Gehirn häufig auf. Dies führt zu langsamen, bewussten Bewegungen und einer Abnahme der spontanen Bewegungen.
Worauf Patienten und Betreuer achten sollten:
- Langsamkeit beim Einleiten von Bewegungen
- Schwierigkeiten bei feinmotorischen Aufgaben (z. B. Kleidung zuknöpfen, schreiben)
- Reduzierte Mimik und Blinzeln
- Allgemeine Verlangsamung der täglichen Aktivitäten
Mögliche Behandlungsoptionen:
MSA ist bekanntlich eine seltene Erkrankung und erfordert eine individuelle Anpassung. Jeder einzelne MSA Patient muss genau betrachtet werden. Therapeutische Maßnahmen können sich gegenseitig beeinflussen und müssen mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
Die folgenden Informationen dienen als allgemeine Anhaltspunkte und ersetzen keinen ärztlichen Rat. Jede therapeutische Entscheidung sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.
„SPRICH IMMER MIT DER BEHANDELNDEN ÄRZTIN ODER DEM BEHANDELNDEN ARZT ÜBER DAS INDIVIDUELLE NUTZEN-/RISIKOVERHÄLTNIS BEVOR DU DIESES SYMPTOM BEHANDELST.“
Für ein Gespräch mit deinem behandelnden Arzt oder Ärztin kannst du diese möglichen Maßnahmen ansprechen:
- Medikamente: Dopaminerge Medikamente können helfen, die Bewegungsgeschwindigkeit zu verbessern. Eine ärztliche Beratung kann klären, ob eine medikamentöse Behandlung sinnvoll ist.
- Physiotherapie: Übungen zur Verbesserung von Kraft, Koordination und Geschwindigkeit der Bewegungen.
- Ergotherapie: Strategien zur Anpassung der täglichen Aufgaben und zur Verbesserung der Effizienz.
Wer könnte helfen:
- Neurologe: Für die allgemeine Behandlung von MSA und Bradykinesie.
- Physiotherapeuten: Für Übungen und Strategien zur Verbesserung der Bewegungsgeschwindigkeit.
- Ergotherapeutin: Für Unterstützung bei täglichen Aktivitäten und Anpassungsstrategien.
Je nach Standort kann der passende Ansprechpartner variieren. In den meisten Fällen ist jedoch ein Neurologe der geeignete Ansprechpartner.
Die ärztliche Perspektive
Multisystematrophie (MSA) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die sich durch eine heterogene klinische Präsentation auszeichnet. Diese Heterogenität stellt selbst erfahrene Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal vor erhebliche Herausforderungen bei der Entscheidungsfindung bezüglich der adäquaten therapeutischen Intervention. Jede Behandlung muss individuell angepasst werden, da Maßnahmen zur Linderung eines Symptoms unerwünschte Auswirkungen auf andere Symptome haben können.
Therapeutische Maßnahmen sollten stets individuell mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Aufgrund der individuellen Variabilität von MSA sind pauschale Angaben nicht möglich. Sie müssen sich an den jeweiligen Fachinformationen, Beipackzetteln sowie dem individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnis orientieren.
Für die sichere und angepasste Behandlung sollten Patient:innen und Angehörige insbesondere mit Neurolog:innen Rücksprache halten.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die therapeutische Entscheidungsfindung komplex ist und die Behandlung von MSA-Symptomen eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken erfordert.