Reduzierte Schweißproduktion, auch bekannt als Anhidrose, ist ein Zustand, bei dem der Körper weniger als normal schwitzt, was zu Überhitzung und Schwierigkeiten bei der Regulierung der Körpertemperatur führen kann.
So äußert sich verminderte Schweißproduktion bei MSA:
Bei MSA wird das autonome Nervensystem, das die Schweißproduktion steuert, nach und nach geschädigt. Dies führt zu einer verminderten Schweißbildung, wodurch der Körper überhitzt, insbesondere in warmen Umgebungen oder bei körperlicher Aktivität.
Worauf Patienten und Betreuer achten sollten:
- Mangelndes Schwitzen bei Aktivitäten oder in heißer Umgebung
- Überhitzung oder übermäßiges Hitzegefühl
- Gerötete Haut
- Anzeichen von Hitzeerschöpfung, wie Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit
Mögliche Behandlungsoptionen:
MSA ist bekanntlich eine seltene Erkrankung und erfordert eine individuelle Anpassung. Jeder einzelne MSA Patient muss genau betrachtet werden. Therapeutische Maßnahmen können sich gegenseitig beeinflussen und müssen mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
Die folgenden Informationen dienen als allgemeine Anhaltspunkte und ersetzen keinen ärztlichen Rat. Jede therapeutische Entscheidung sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.
„SPRICH IMMER MIT DER BEHANDELNDEN ÄRZTIN ODER DEM BEHANDELNDEN ARZT ÜBER DAS INDIVIDUELLE NUTZEN-/RISIKOVERHÄLTNIS BEVOR DU DIESES SYMPTOM BEHANDELST.“
Für ein Gespräch mit deinem behandelnden Arzt oder Ärztin kannst du diese möglichen Maßnahmen ansprechen:
- Kühl Dich: Benutze Ventilatoren, Klimaanlagen und kühle Bäder, um deine Körpertemperatur zu regulieren.
- Flüssigkeitszufuhr: Trinke genug, um den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen und ihn zu kühlen.
- Vermeide Hitze: Setze dich nicht zu hohen Temperaturen aus und halte dich in schattigen oder klimatisierten Räumen auf.
Wer könnte helfen:
- Neurologe: Für die allgemeine Behandlung von MSA und autonomen Symptomen.
- Hausarzt: Für Hinweise zum Umgang mit Überhitzung und Flüssigkeitszufuhr.
- Ergotherapeutin: Für Strategien zum Schutz vor Überhitzung und zur Bewältigung täglicher Aktivitäten in heißen Umgebungen.
Je nach Standort kann der passende Ansprechpartner variieren. In den meisten Fällen ist jedoch ein Neurologe der geeignete Ansprechpartner.
Die ärztliche Perspektive
Multisystematrophie (MSA) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die sich durch eine motorische Beteiligung in Form von Parkinsonismus (MSA-P) und/oder zerebellärer Ataxie (MSA-C) mit autonomen Störungen auszeichnet. Zu den autonomen Störungen können auch sudomotorische Dysfunktionen gehören. Im Vergleich zur Parkinson-Krankheit ist das Ausmaß des Schweißverlustes bei MSA größer.
Im Vergleich zu MSA-C-Patienten zeigen MSA-P-Patienten häufiger einen abnormalen thermoregulatorischen Schweißtest auf und weisen im Vergleich zu MSA-C-Patienten einen höheren mittleren Prozentsatz an Anhidrose auf. Häufige Formen der Anhidrose treten in Form regionaler und globaler Ausprägungen auf. Mit zunehmender Krankheitsdauer nimmt die Häufigkeit von postganglionären sudomotorischen Anomalien zu.
Anhidrose ist die medizinische Bezeichnung für die stark verminderte oder aufgehobene Schweißbildung. Eine nur geringfügig verminderte Schweißbildung wird als Hypohidrose bezeichnet.
Selbst erfahrene Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal stehen vor erhebliche Herausforderungen bei der Entscheidungsfindung bezüglich der adäquaten therapeutischen Intervention. Jede Behandlung muss individuell angepasst werden, da Maßnahmen zur Linderung eines Symptoms unerwünschte Auswirkungen auf andere Symptome haben können.
Therapeutische Maßnahmen sollten stets individuell mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Aufgrund der individuellen Variabilität von MSA sind pauschale Angaben nicht möglich. Sie müssen sich an den jeweiligen Fachinformationen und dem individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnis orientieren.
Für die sichere und angepasste Behandlung sollten Patient:innen und Angehörige insbesondere mit Neurolog:innen Rücksprache halten.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die therapeutische Entscheidungsfindung komplex ist und die Behandlung von MSA-Symptomen eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken erfordert.