Schlafstörungen beziehen sich auf eine Reihe von Problemen, die die Schlafqualität beeinträchtigen, einschließlich Schlaflosigkeit, Syndrom der unruhigen Beine und REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD).
So äußert sie sich Schlafstörungen bei MSA:
Bei MSA kommt es häufig zu Schlafstörungen, weil Hirnregionen betroffen sind, die den Schlaf steuern. Die Betroffenen können unter Schlaflosigkeit, häufigem Erwachen, RBD, bei dem Träume körperlich ausgelebt werden, und übermäßiger Tagesschläfrigkeit (EDS) leiden. Studien zeigen, dass MSA-C und MSA-P ähnliche Schlafstörungen verursachen.
Worauf Patienten und Betreuer achten sollten:
- Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen
- Übermäßige Tagesmüdigkeit
- Ausagieren von Träumen (z. B. Strampeln, Treten oder Schreien)
- Unruhige Beine oder unangenehme Empfindungen in den Beinen
Mögliche Behandlungsoptionen:
MSA ist bekanntlich eine seltene Erkrankung und erfordert eine individuelle Anpassung. Jeder einzelne MSA Patient muss genau betrachtet werden. Therapeutische Maßnahmen können sich gegenseitig beeinflussen und müssen mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
Die folgenden Informationen dienen als allgemeine Anhaltspunkte und ersetzen keinen ärztlichen Rat. Jede therapeutische Entscheidung sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.
„SPRICH IMMER MIT DER BEHANDELNDEN ÄRZTIN ODER DEM BEHANDELNDEN ARZT ÜBER DAS INDIVIDUELLE NUTZEN-/RISIKOVERHÄLTNIS BEVOR DU DIESES SYMPTOM BEHANDELST.“
Für ein Gespräch mit deinem behandelnden Arzt oder Ärztin kannst du diese möglichen Maßnahmen ansprechen:
- Medikamente: Sprich mit deinem Arzt über mögliche Medikamente zur Behandlung von RBD, Schlaflosigkeit oder EDS (z.B. Melatonin oder Clonazepam).
- Schlafpflege: Halte einen regelmäßigen Schlafrhythmus ein, schaffe eine angenehme Schlafumgebung, und vermeide Koffein und elektronische Geräte vor dem Schlafengehen.
- CPAP-Therapie: Bei Patienten mit Schlafapnoe kann eine CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure) zur Verbesserung der Schlafqualität beitragen.
Wer könnte helfen:
- Schlafmediziner: Zur Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen.
- Neurologe: Für die allgemeine Behandlung von MSA und damit verbundenen Schlafstörungen.
- Hausarzt: Für die Ersteinschätzung und Überweisung an Spezialisten.
Je nach Standort kann der passende Ansprechpartner variieren. In den meisten Fällen ist jedoch ein Neurologe der geeignete Ansprechpartner.
Die ärztliche Perspektive
Multisystematrophie (MSA) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die sich durch motorische Symptome in Form von Parkinsonismus (MSA-P) und/oder zerebellärer Ataxie (MSA-C) mit autonomen Störungen auszeichnet. Schlafstörungen sind ein häufiges Problem bei MSA, das die Lebensqualität stark beeinträchtigt. Studien zeigen, dass Schlafstörungen wie RBD, PLMS und EDS bei beiden MSA-Subtypen häufig auftreten und ähnlich schwerwiegend sind, was auf gemeinsame pathologische Mechanismen hindeutet.
Patienten mit MSA-P zeigen jedoch häufiger bestimmte Schlafprobleme wie EDS und Schlaflosigkeit im Vergleich zu MSA-C-Patienten. Faktoren wie Geschlecht, Angst und Müdigkeit spielen ebenfalls eine Rolle bei der Schwere der Schlafstörungen. Die Behandlung von Schlafstörungen sollte individuell angepasst und in enger Zusammenarbeit mit Fachärzten durchgeführt werden, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Selbst erfahrene Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal stehen vor erhebliche Herausforderungen bei der Entscheidungsfindung bezüglich der adäquaten therapeutischen Intervention. Jede Behandlung muss individuell angepasst werden, da Maßnahmen zur Linderung eines Symptoms unerwünschte Auswirkungen auf andere Symptome haben können.
Therapeutische Maßnahmen sollten stets individuell mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Aufgrund der individuellen Variabilität von MSA sind pauschale Angaben nicht möglich. Sie müssen sich an den jeweiligen Fachinformationen und dem individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnis orientieren.
Für die sichere und angepasste Behandlung sollten Patient:innen und Angehörige insbesondere mit Neurolog:innen Rücksprache halten.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die therapeutische Entscheidungsfindung komplex ist und die Behandlung von MSA-Symptomen eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken erfordert.
Anmerkung
Die Begriffe „Insomnie“ und „Dyssomnie“ sind im Zusammenhang mit dem vorliegenden Text und der Multisystematrophie (MSA) wie folgt zu verstehen:
- Insomnie: Dieser Begriff bezieht sich hauptsächlich auf Schlaflosigkeit, d.h. Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen. Menschen mit MSA leiden häufig unter Insomnie, die sich in Einschlafschwierigkeiten und häufigem nächtlichen Erwachen äußert.
- Dyssomnie: Dieser Begriff umfasst ein breiteres Spektrum von Schlafstörungen, die den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen. Bei MSA-Patienten können verschiedene Dyssomnien auftreten, darunter exzessive Tagesschläfrigkeit (EDS), REM-Schlafverhaltensstörungen (RBD) und periodische Beinbewegungen im Schlaf (PLMS).